Wussten Sie schon?!

Was hat das Frankfurter Streckennetz mit dem Mars zu tun und welche Rolle spielt unser Hausmüll für die Elektromobilität?
In unserer Reihe „Wussten Sie schon?!“ möchten wir unsere Fahrgäste kurz und knapp über Zahlen und Fakten zum Frankfurter Nahverkehr informieren. Jeden Monat stellen wir neue Fakten ins Netz.
Schauen Sie rein und lernen Sie mehr über den ÖPNV.

 

Mit hoher Spannung im Frankfurter ÖPNV

Dass im Frankfurter ÖPNV ab den 2030er Jahren nur noch elektrisch angetriebene Busse unterwegs sein sollen, wissen wir seit der letzten Ausgabe von „Wussten Sie schon?!“. Doch wie sieht es eigentlich aktuell aus? Bereits heute werden 80 % der Fahrgastfahrten im Frankfurter ÖPNV elektrisch ausgeführt

Noch sind es natürlich S-Bahnen, U-Bahnen und Straßenbahnen, die wesentlich zu der hohen Quote beitragen, dennoch braucht sich der Busverkehr in Sachen Elektrifizierung nicht zu verstecken: Bis Ende 2024 werden 100 E-Busse auf Frankfurts Straßen unterwegs sein. Bei etwa 400 Bussen, die in der Spitze gleichzeitig auf Frankfurts Straßen unterwegs sind, könnten also rund ein Viertel der Frankfurter Busse elektrisch betrieben werden, sofern alle E-Busse gleichzeitig im Einsatz sind.

Elektrisch in die Zukunft

Bis in die 2030er Jahre sollen alle Busse im Frankfurter Linienverkehr elektrisch angetrieben werden. Aktuell sind in Frankfurt Busse unterwegs, die mit vier Antriebsarten betrieben werden: Dieselbusse, Hybridbusse, batterieelektrisch angetriebene E-Busse sowie Wasserstoffbusse. In der nicht allzu fernen Zukunft sollen dann nur noch Busse auf Frankfurts Straßen unterwegs sein, die mit Wasserstoff oder batterieelektrisch betrieben werden.

Bereits heute sind die „Stromer“ im Stadtbild deutlich sichtbar. Viele, aber nicht alle, sind an ihrer bunten Beklebung zu erkennen. Geladen werden die batterieelektrischen E-Busse mit Ökostrom, teilweise auch mit Strom, der aus dem Abfall der Frankfurter Bürgerinnen und Bürger gewonnen wird.

Mal wieder die Vögel singen hören

E-Busse helfen nicht nur, die Schadstoffbelastung in der Frankfurter Luft zu reduzieren, sie sind auch deutlich leiser als Diesel-Busse. Egal ob batterieelektrisch oder mit Wasserstoffantrieb, E-Busse helfen dabei, die Lärmkulisse der Stadt erheblich zu reduzieren. Besonders bei Geschwindigkeiten unter 30 Stundenkilometern macht sich das bemerkbar. So wird die langsame Fahrt durch den Stadtteil oder die Anfahrt zur Bushaltestelle deutlich ruhiger. Und das schafft Lebensqualität: Etwa die Gespräche mit den Nachbarinnen und Nachbarn, die nicht mehr für einen vorbeifahrenden Bus unterbrochen werden müssen. Hörbar wird auch die erstaunliche Vielfalt an Vögeln in den Gärten, Parks und Hinterhöfen Mainhattans. Wer die Vögel nicht nur hören, sondern auch sehen will, dem sei ein Besuch des Lohrbergs empfohlen. Erreichbar beispielsweise mit der Metrobuslinie M43 bis Haltestelle Budge-Stiftung (Lohrberg).

Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Krakau, dem Mars und dem Frankfurter ÖPNV?

Werden die Streckenlängen der U-Bahn-, Bus- und Straßenbahnlinien unserer Stadt zusammengerechnet, so kommen 807,4 Kilometer dabei heraus. Eine stolze Zahl, die für eine Stadt mit einer Ost-West-Ausdehnung von gerade einmal 23,4 Kilometern und einer Nord-Süd-Ausdehnung von 23,3 Kilometern recht beachtlich ist. Würde man die 807,4 Kilometer, die sich kreuz und quer durch Frankfurt und in manche Nachbarkommune schlängeln, ausrollen, so würde ungefähr die Weglänge vom Main an die Weichsel dabei herauskommen: also nach Krakau. Die südpolnische Stadt ist seit 1991 Frankfurter Partnerstadt und ist nicht zuletzt wegen ihrer Altstadt – seit 1978 Weltkulturerbe – eine Reise wert.

Doch wie viele Kilometer werden im Frankfurter Streckennetz von U-Bahn, Bus und Straßenbahn gesammelt? Unsere knapp 200 Millionen Fahrgäste brachten es im vergangenen Jahr auf stolze 857,4 Millionen Personenkilometer. Die Kilometer reichen locker, um alle elf Partnerstädte Frankfurts und die Partnerstadt des Stadtteils Nieder-Eschbach zu besuchen. Doch damit nicht genug - denken wir extraterrestrisch: Die Anzahl der in Frankfurt zurückgelegten Kilometer würden reichen, um einmal zum Mars und zurück zu reisen. Und wem das zu weit ist, dem bleiben immer noch zwölf wunderschöne Partnerstädte von Frankfurt und Nieder-Eschbach.

Wo kommt eigentlich der Strom für unsere E-Busse her?

Für die Metrobuslinie M60 lässt sich diese Frage leicht beantworten: Aus dem Restmüll der Frankfurter Bürgerinnen und Bürger. Rund 1.900 Tonnen Restmüll aus den Frankfurter Haushalten werden pro Werktag am Mülllheizkraftwerk (MHKW) im Frankfurter Nordwesten durch die FES angeliefert. Der bei der Verbrennung des Mülls entstehende Dampf wird zur Erzeugung von Fernwärme und Strom verwendet.

Seit Anfang 2021 lädt die Firma Transdev, die im Auftrag der städtischen Nahverkehrsgesellschaft traffiQ die Linie M60 betreibt, ihre Stromer am MHKW. Etwa dreieinhalb Stunden dauert der Ladevorgang pro Fahrzeug, dann geht der Metrobus wieder auf die Strecke zwischen Rödelheim Bahnhof und Alt-Eschersheim – rund um die Uhr, an sieben Tagen die Woche, rund eine Million Kilometer pro Jahr.

Außer den Stromern der Linie M60 werden E-Busse der Linien 52, 71, M72 sowie die Nachtbuslinie N7 am MHKW geladen. So geht Resteverwertung in Frankfurt!

Verbindungssuche

Die Verbindungssuche bietet zahlreiche Möglichkeiten, die von Ihnen gewünschte Verbindung zu erhalten. Im Schnelleingabefeld können Sie Abfahrts- und Zielhaltestelle oder einfach die Adresse eingeben.

Für eine Detailsuche mit Auswahl der Verkehrsmittel und Preisauskunft verwenden Sie die Einzelauskunft unter: www.rmv.de